Der 5. und 6. Spieltag im oberösterreichischen St. Valentin zerrte allerdings die brutale Erkenntnis einer Hilflosigkeit des kompletten ZH-Technologies-Kaders an die Oberfläche. Sogar der begnadete Zeitspieler Gerald Waldmann zeigte in seinem Duell Nerven, wurde in aussichtsreicher Stellung an die Wand geschleudert. Wegerer & Co. ereilte ein ähnlicher Spielverlauf. Es war so schlimm, dass sogar Exeuropameister Zdenko Kozul am Spitzenbrett von „Nobody“ Christian Weiss zur sensationellen Aufgabe gezwungen werden konnte. Als permanentes Muster mit halbem Wert outete sich wenigstens Erich Steflitsch nach seinen zwei weiteren Punkteteilungen. Und Wolfsberg hadert jetzt zu Recht mit dem Schicksal als doppelt gefallenes Team puncto Titelanschlag innerhalb von nur wenigen Monaten, de facto schon jetzt zwei bitteren Saisonen en suite.
Die Herzogstädter scheinen zum Wiederaufstieg in die oberste heimische Primeetage mit Gewalt verurteilt zu sein. Zu groß war ihre Überlegenheit in den beiden Derbys mit „Klagenfurter“ und vor allem Feffernitz. Reiss & Co. war nur ein 1:5-Abgang gestattet worden. Allerdings verbuchten die Klagenfurter tendenzielle Ansätze von lästigen Brettsticheleien, die ihren Höhepunkt im Sieg von Jugendspatz David Wertjanz über Marco Dietmayer-Kräutler fanden. Allerdings schmeichelt dem Lindwurm-Essemble der knappe 3,5:2,5-Ausgang etwas. Vielmehr wurde ihr realistisches Schlagpotenzial von Gegner Straßenbahn Graz bei der enttäuschenden 2:4-Niederlage ausgelotet. Allerdings ohne den internationalen Meister Herwig Pilaj, der partout mit seinem Sieg über Butunoi das erfreuliche Gegenteil (puncto willkommene Schützenhilfe für St. Veit) schon mal hervorkehrte.
Raika Rapid Feffernitz rackerte sich vergeblich im Bemühen um einen weiteren Punktegewinn für die Tabelle gegen Ansfelden ab. Musste sich erst nach heroischem Widerstand mit 3,5:2,5 geschlagen geben. Ein Hoch auf Wolfgang Arztmann, aber auch minimal abgeschwächt natürlich im Anhang an Christof Tschohl mit seinem Remis.
Viel Pech, hört man, von der imaginären Brettfee, gab’s für Leon Gostisa dabei, der am überfälligen Sieg brachial vorbei gerauscht war.
Im Derby zeigte sich Gegner St. Veit einen Tick frecher, in der Praxis wohl einfach routinierter. Allerdings nicht wie bereits erwähnt für Tschohl (remis mit grande Hebesberger) und vor allem auch für den tollen Schlagabtausch am Spitzenbrett mit Bosiocic und Sebenik, der in Remis seinen überraschenden Ausgang nahm. Ja, und nun zu meinen speziellen Liebkindern aus Villach, die weiter als Schlusslicht die Tabelle – leider – verunzieren. Unterm Strich setzte es diesmal zwei 2:4-Verluste, je einen gegen die „Brutalo-Teams“ St. Valentin und Sauwald, beide aus Oberösterreich. Dabei nicht genial daneben, sondern eben keck oben auf, war „Genius“ Paul Frank mit seinen zwei furiosen Brettstreichen. Halben Genuss zelebrierten auch Gregor Neff und ein wiederum motivierter Robert Perhinig. Allerdings sind die Aussichten für Admira und leider auch Feffernitz auf den begehrten Klassenverbleib knapp nach Halbzeit stark reduziert, praktisch wohl der Nullwahrscheinlichkeit bereits hart angenähert. Aber…
Resultate, 5. Runde: Wolfsberg – Sauwald 2:4, Ansfelden – Feffernitz 3,5:2,5, St. Veit – Klagenfurter 3,5:2,5, St. Valentin – Admira Villach 4:2.
6. Runde: Feffernitz – St. Veit 1:5, Sauwald - Admira Villach 4:2, Klagenfurter – Straßenbahn Graz 2:4, Wolfsberg – Ansfelden 2:4.
Tabelle, 6. Runde: 1. St. Veit 12 (27), 2. Straßenbahn Graz 11 (24,5), 3. St. Valentin, Ansfelden, je 8 (20), 5. Wolfsberg 7 (18), 6. Sauwald 6 (18,5), 7. Klagenfurter 5 (17,5), 8. Gleisdorf 5 (16), 9. Frauental 4 (14,5), 10. Austria Graz 3 (13,5), 11. Feffernitz 2 (14), 12. Villach 1 (12,5).